Das nennt man Glück im Unglück!

Herren 55 sind Hessenmeister und steigen in die Südwest-Liga auf; Herren 50 beenden ihre Saison als Vizemeister in der Verbandsliga.

Manchmal braucht man neben Geschick, Talent und Können auch ein bisschen Glück; bei den beiden 50er-Mannschaften des omtc spielte es jedenfalls eine nicht unbedeutende Rolle. Die sechsköpfige H55-Mannschaft setzte sich in der Hessenliga mit 5:4 gegen den TC Rüsselsheim durch und sicherte sich die Hessenmeisterschaft, während die vierköpfige H50-Mannschaft in der Verbandsliga nur knapp den ersten Platz und Aufstieg verpasste.

 

Eine ganz enge Kiste in Rüsselsheim

An einem Samstag Mitte August ging es für das H55-Team gegen den TC Rüsselsheim in der Opel-Stadt bei Temperaturen um die 30 Grad um den ersten Platz in der Hessenliga. Nach der ersten Einzelrunde lag Rüsselsheim mit 2:1 in Führung. Jürgen Elsner hatte auf dem Center Court gegen Frank Meyer 1:6, 6:7 verloren und Bernd Goering den Kürzeren gegen Bernd Münch im vierten Einzel 6:4, 1:6, 5:10 gezogen, während Dirk Ludwigs mit einer starken Leistung Kai Langer an der sechsten Position mit 6:4, 7:6 schlagen konnte. Zu Beginn des zweiten Durchgangs sah es für den omtc zuerst düster aus: Stefan Rudnick hatte den ersten Satz im Tiebreak gegen Harald Kersten verloren, und auch Richard Wittner musste das Set mit 3:6 gegen einen sehr sicher spielenden Michael Hüttmann im fünften Einzel abgeben. Dafür erwies sich die omtc-Nummer eins George Pascal als zu stark für Christoph Stein und siegte klar in zwei Sätzen 6:3, 6:3 zum 2:2-Ausgleich.

Die positive Wende kam doch noch im Einzel. Sowohl Rudnick als auch Wittner drehten ihre Matches, gewannen ihre zweiten Sätze und gingen in die entscheidenden Match-Tiebreaks. Hier lief es für den omtc wie am Schnürchen: Zunächst gelang Rudnick ein verdienter Comeback-Sieg 6:7, 7:5, 10:4. Wenige Minuten später beendete auch Wittner sein Match mit 3:6, 6:4, 10:2.

 

Doppel in der Dunkelheit

Heraufziehende abendliche Dunkelheit begleitete den Weg der 4:2 führenden Wetterauer in die Doppel: Rudnick/Ludwigs verloren 3:6, 5:7 gegen Hüttmann/Langer, während Pascal/Goering und Elsner/Wittner in den dritten Satz gingen. Letztere unterlagen mit 6:2, 4:6, 7:10 gegen Meyer/Münch, zugleich zog sich das erste omtc-Doppel gegen Stein/Kersten in einen langen Tiebreak des zweiten Satzes hinein. Nun stand es 4:4 im Team-Match. Draußen war es stockdunkel, als Pascal/Goering den zweiten Satz im Tiebreak knapp 6:8 verloren. Keiner der Spieler oder Zuschauer konnte die gelbe Filzkugel zu diesem Zeitpunkt noch sehen. Beim Stand von 6:1, 6:7 wurde das Spiel in die Halle verlegt.

Ein Champions-Tiebreak sollte jetzt sowohl über das Match als auch den Aufstieg entscheiden. Der Tiebreak blieb eng, die meisten Punkte wurden bei eigenem Aufschlag gewonnen. Ein glücklicher Netzroller – manchmal muss man eben Glück haben – beim Stand von 7:7 durch Goering, gefolgt von zwei offensiven Punkten der beiden Ober-Mörler, sicherte schließlich den Doppelsieg mit 10:7 und den Gesamtsieg mit 5:4.

 

Herren 50 bleiben ungeschlagen, werden aber „nur“ Zweiter

Wochen später empfing das jüngere 50er-Team, die H50, die TSG Bürgel zum entscheidenden und letzten Spiel der Saison. Als Tabellenzweiter hinter dem Offenbacher TC musste der omtc-Vierer nicht nur ohne Matchverlust gewinnen, sondern auch jedes Match in zwei Sätzen für sich entscheiden, um den Aufstieg zu sichern. Eine Mammutaufgabe, der sich Bernd Goering, Markus Schmidt, Richard Wittner, Jan Gräber und Jürgen Elsner gerne stellten. Schmidt, Gräber und Wittner, die in der gesamten Saison ungeschlagen geblieben waren, gewannen ihre Spiele mit nur drei verlorenen Spielen – das ist die Gesamtzahl der Spiele, die alle drei zusammen in sechs Sätzen abgeben mussten!

Der Sieg schien zum Greifen nahe, als Goering den ersten Satz ohne einen einzigen Spielverlust 6:0 gewann. Dieses Mal hatten die Wetterauer jedoch kein Glück: Im zweiten Set durch eine Oberschenkelzerrung behindert, musste Goering erst den Satz, dann das Match und damit auch den Aufstieg in die Hessenliga mit 6:0, 5:7, 9:11 abgeben. Das Unglück hatte für das Team eine Woche zuvor gegen den TC Dietesheim begonnen: Nicht nur, dass die Nummer eins der H50, Frank Günther, sein Einzel wegen einer Muskelverletzung im zweiten Satz aufgeben musste, auch im Doppel hatten Elsner/Goering Pech und verloren mit 6:2, 3:6, 8:10.

Am Ende blieb das H50-Quartett des omtc zwar ungeschlagen, jedoch punktgleich mit dem Aufsteiger (die Partie zwischen den beiden Teams endete mit einem 3:3-Remis). Der Offenbacher TC hatte nur ein Match mehr gewonnen als das Team aus Ober-Mörlen. Pech, aber dennoch eine hervorragende Saison.

 

H55 beendet Saison auf überzeugende Weise

Nach dem Sieg gegen Rüsselsheim dominierte das H55-Team auch in den letzten beiden Partien, besiegte BW Bad Soden mit 8:1 sowie Tennis 65 Eschborn mit 9:0 und sicherte sich damit den Hessenmeistertitel und den Aufstieg in die Südwest-Liga. Im nächsten Jahr spielen sie in der zweithöchsten deutschen Spielklasse gegen Teams aus Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg.

Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat es einmal so formuliert: „Du musst hoffen, dass deine Gegner Pech haben, und darfst niemals nur auf das eigene Glück vertrauen.”